Telefonausstellung in der Bachschmiede



Mit Wählscheibe oder am Münzfernsprecher: So haben wir einst telefoniert

 

Mit der Sonderausstellung "Ring! Ring!" weckt die Bachschmiede in Wals-Siezenheim

Kindheitserinnerungen.

 

Wissen Sie noch, was ein Viertelanschluss ist, wie ein Schilling-Münzfernsprecher funktioniert, oder erinnern Sie sich daran, die Zeitansage angerufen zu haben? Solche Erinnerungen erweckt eine Sonderausstellung in der Bachschmiede wieder zum Leben. Gerhard Bröderbauer ist einer jener Sammler, die dem Museum

Ausstellungsstücke zur Verfügung stellen. Darunter sind Kuriositäten wie ein buntes Micky-Maus-Telefon genauso wie historische Exponate. Rund 100 alte Telefone - vom mit einem Kohlewalzen Mikrofon ausgestatteten Belltelefon um 1890 über den originalen Tischapparat des früheren Landeshauptmanns Franz Lechner bis zu historischen Telefonbüchern ist alles vertreten. So war das Gasthaus Kamml in Siezenheim einst unter der Ziffer "2" erreichbar. Den Anstoß für die bis Oktober

2020 laufende Ausstellung gab der achtjährige Sohn von Bachschmiede- Mitarbeiterin Andrea Gierlinger. Er fand im Depot des Museums eine Wählscheibe und fragte, wozu man die brauchen konnte. Was sich der junge Mann nicht vorstellen kann, war früher normal: Nicht jeder hatte ein Telefon zu Hause. "Als

mein Vater in jungen Jahren meine Mutter nach ihrer Telefonnummer fragte, dachte er, sie gibt ihm einen Korb - als sie sagte, sie habe keine", berichtet Andrea Gierlinger. Zum Glück hat sich das Missverständnis aufgeklärt. "Wir wollen mit unserer Sonderausstellung Erinnerungen wecken und Erwachsene dazu einladen, wieder zum Kind zu werden", sagt Bachschmiede-Geschäftsführer Bernhard Robotka.

Quelle: Salzburger Nachrichten, Stefanie Schenker, 28. September 2019 04:01 Uhr