Fernsprecher mit Bakelitgehäuse


Tischapparat Fuld - Modell Frankfurt - Gebaut 05.09.1933 - Harry Fuld & Co. Telephon-und Telegraphenwerke AG; Frankfurt/Main

Harry Fuld begründete im Jahre 1899 eine Firma zur Vermietung von Haustelefonen, die sich zu einem der führenden Konzerne der Schwachstromindustrie in Europa entwickelte und 1933 als jüdisches Familienunternehmen „arisiert“ wurde.

1937 entstand aus der "Deutschen Privat Telephon Gesellschaft H. Fuld & Co, die "Telefonbau und Normalzeit GmbH (T&N)". Die "Normalzeit" bezieht sich auf die Fertigung von elektrischen Werks- und Bahnhofsuhren.

Das Telefon im "Bauhaus-Stil" entspricht dem Entwurf, der für die Wohnhäuser des Siedlungsprojektes „Neues Frankfurt“ 1928 angefertigt wurde.

Heute gibt es nur mehr wenige Exemplare und der Apparat ist inzwischen zu einem begehrten Sammlerobjekt geworden.


Amtsanschliesser 33 - Deutsche Wehrmacht - Baujahr 1942 - "EMY" Merk Telefonbau; München

Der Amtsanschliesser 33 ermöglichte zusammen mit dem Feldhandapparat den Anschluss an entsprechende Fernsprechämter. Der Anschluss eines Feldfernsprechers 33 war über die Vermittlungsklinke bzw. den Induktoranschluss möglich.

Während zu Beginn des Krieges sowie in der Zwischenkriegszeit die Herstellernamen und Orte zumeist direkt ausgeschrieben waren, änderte sich dies später aus Gründen der Geheimhaltung. Mit dreistelligen Codes wollte man den Hersteller/Ort verbergen, damit die Allierten nicht Rückschlüsse auf die Produktionsstätten ziehen konnten.

EMY bedeudete also bei diesem Apparat Merk Telefonbau.


Tischfernsprecher W38 - Deutsche Bundespost - Baujahr 1947 - Siemens & Halske; Berlin

Weiterentwicklung des Tischfernsprechers W28 aus dem Konstruktionsbüro Siemens & Halske. Das Gehäuse, nunmehr aus Bakelit, etwas größer und nicht mehr quadratisch. Bei diesem Modell gab es keine "Luxusvariante" in der Farbe Elfenbein.


Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1950 - Schrack, Wien


Tischfernsprecher Maingau - Baujahr 1950 - TN-Telefonbau & Normalzeit; Frankfurt/Main

Das Modell Maingau von "T&N" wurde als Alternative zum W48 von "Siemens & Halske" gebaut. Die Post setzte aber das W48 als Standardtelefon ein, daher wurde das "Maingau" nur privat verkauft. Aus diesem Grund ist es heute auch seltener als das W48.


Reihenapparat Modell 36 - Baujahr 1950 - Siemens & Halske; Berlin


Tischfernsprecher W48 - Deutsche Bundespost - Baujahr 1951 - Telefonfabrik Friedrich Reiner; München

Der Tischfernsprecher W48 war das zweite deutsche Nachkriegstelefon, das 1948 für die Deutsche Post in den westlichen Besatzungszonen (ab 1950 Deutsche Bundespost) entwickelt und in sehr großen Stückzahlen gefertigt wurde.

Im Grunde ist der W48 lediglich eine Weiterentwicklung des W38 der Deutschen Reichspost, an dessen Konstruktion wieder einmal Siemens & Halske maßgeblich beteiligt war. Der W48 ist heute für viele Sammler und Liebhaber zum Klassiker des „alten Telefons“ geworden.


Tischstation Modell 29 - Schweizerische PTT (Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe) - Baujahr 1953 - Zellweger AG; Uster-Schweiz


Tischfernsprecher W504 & Mithörer - Baujahr: Juli 1956 - Mix & Genest; Berlin


Tischapparat W58 - Deutsche Post - Baujahr 1958 - VEB Fernmeldewerk Nordhausen; DDR

Der Tischapparat W58 war ab dem Jahr 1958 der zweite, völlig neu konstruierte Fernsprecher für die Deutsche Post in der DDR. Allerdings ließ die Reparaturfreundlichkeit des Telefons zu wünschen übrig. Manche Bauteile waren derart ungünstig plaziert, daß man drei Jahre später bereits den W61 konstruierte, der wesentlich durchdachter gebaut wurde.


Tisch-/Wandapparat TiWa 49 - Deutsche Bundespost - Baujahr 1959 - Fa. Hagenuk; Kiel

Der Tisch-/Wandapparat W 49, Bezeichnung „Ti-Wa W 49“, ist ein analoger Fernsprecher, der ab 1949 von der Hanseatischen Apparatebau-Gesellschaft Neufeldt & Kuhnke (Hagenuk) in Kiel für die Deutsche Post in den westlichen Besatzungszonen und ab 1950 für die Deutsche Bundespost entwickelt und gefertigt wurde.

Das Besondere an diesem Wählapparat ist, dass es sowohl als Tischapparat wie auch als Wandapparat genutzt werden kann. Dazu werden zwei Gehäuseteile um 180° umgesetzt, so dass die Gabel um 90° gekippt werden kann, die Neigung des Nummernschalters aufgehoben wird und die Wählscheibe parallel zur Grundplatte steht. Als Wandapparat montiert wird der W 49 mit seiner stabilen Metall-Grundplatte in einem Halter an der Wand befestigt.


Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1958 - Schrack, Wien


Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1959 - Schrack, Wien


Tischapparat Tesla P30 - Baujahr 1960 - Tesla Werke; Prag

Tesla war ein Elektronikunternehmen der ehemaligen Tschechoslowakei, das unter anderem in den Bereichen Funk- und Radartechnik vorrangig den Ostblock belieferte. Im deutschsprachigen Raum wurden TESLA-Erzeugnisse fast ausschließlich in der DDR bekannt, da sie auf dem Weltmarkt oft nicht konkurrenzfähig waren.


Tischapparat W48 mit Gebührenanzeiger - Deutsche Bundespost - Baujahr 1961 - F. Merk Telefonbau AG

Der Gebührenanzeiger zählt nicht die Einheiten, sondern die verbrauchte Zeit. Er wurde vor allem in Hotels, Gaststätten, Krankenhäusern...usw. benutzt.


Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1962 - Schrack, Wien

Der Tischapparat 121, auch W55 genannt, aber im Grunde dem deutschen W48 sehr ähnlich war lange Zeit DER Standardapparat in Österreich. Erst 1950 verabschiedete man sich vom fast schon "staatlichen Schwarz" der Telefone und brachte die ersten elfenbeinfarbigen Geräte heraus, später gab es vereinzelt auch Ausführungen in Dunkelrot und Grün.


Tischapparat W48 - Deutsche Bundespost - Baujahr 1963 - Siemens-/Schuckertwerke AG

Sehr originell bei diesem Apparat: Die grüne Ziffernscheibe, sowie der originale Walzenstecker, der übrigens in Verbindung mit der entsprechenden Dose auch heute noch problemlos funktioniert.


Automatische Wandstation Modell 50 - Schweizerische PTT (Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe) - Baujahr April 1963 - Autophon AG; Solothurn; Schweiz

Wandstationen für den automatischen Betrieb wurden in der Schweiz erstmals im Jahre 1921 gebaut. Das Wandmodell 50 wurde seit 1933 nur unwesentlich geändert. Dieser Apparat ist erstmals vollständig aus Bakelit, die aussen liegenden Glocken erinnern ein wenig an die deutschen ZB SA Wandapparate.


Tischapparat Type 1951 - Baujahr Oktober 1963 - Fa. Ericsson, Schweden


Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1963 - Schrack, Wien

Eine "Spezialität" in Österreich: Sogenannte „Vierteltelefone“ wurden bis zum Ausbau der Telekommunikationsnetze Anfang der 1980er Jahre bei etwa 40 % der Telefonanschlüsse von jeweils bis zu vier Teilnehmern benutzt. Durch das Drücken der Taste wurde die Leitung freigeschaltet und die anderen drei Teilnehmer gesperrt. Erkennen konnte man den Vorgang auch am sogenannten Schauzeichen (oberhalb des Nummernschildes).


Tischapparat DeTeWe 1 - Baujahr Juni 1964 - Deutsche Telephonwerke & Kabelindustrie; Berlin


Tischapparat Modele U43-BCI330 - Französische PTT - Baujahr 1965 - Societe Nationale Centrale des Telephones, Paris

Der erste französische Standardapparat, der sowohl für ZB- als auch OB-Betriebssysteme geeignet war. Dieses Modell wurde ab 1943 gebaut. In Frankreich oft zu sehen - der Mithörer.


Tischapparat Tesla T65S - Deutsche Post (DDR) - Baujahr 1968 - Tesla Werke, Prag


Wandapparat W55 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1973 - Schrack, Wien

Mein erster Apparat, ursprünglich als einziges Erinnerungsstück gedacht...nun sind es doch schon ein paar Telefone mehr geworden...