Fernsprecher mit Metallgehäuse


Skelettapparat - Baujahr ca. 1895 - F.K.T. Fyns Kommunale Telefonselskab; Ericsson; Dänemark

Der so genannte Skelettapparat des schwedischen Telefonherstellers L.M. Ericsson aus dem Jahr 1892 war das erste Telefon-Tischgerät der Welt mit Handapparat. Es wurde in über zwei Millionen Exemplaren bis in die 1930er-Jahre produziert.

Beim abgebildeten Telefon handelt es sich um einen Standardapparat der privaten dänischen Telefongesellschaft Fyns Kommunale Telefonselskab.


Linienwähler mit Jugendstil-Gabel - Baujahr ca. 1910 - Telmo - Telefon und Telegrafengesellschaft;

Frankurt am Main

Den Verbindungsaufbau zwischen Haupt- und Nebenstellen übernahmen die Linienwähler. Haus-Nebenstellenanlagen gehörten wie die Dienstmädchen zum großbürgerlichen Lebensstil der Jahrhundertwende. Dieser Linienwähler sollte vermutlich mit seiner edel wirkenden Jugendstilgabel ein wenig "Machtpräsenz" vermitteln. Interessant die Kombination des Gehäuses, unterer Teil Holz, oben Metall.


Tischapparat Candlestick AL20 mit Klingelkasten 315H - Baujahr Mai 1913 - Western Electric Company; Chicago; USA

Der Fernsprecher selbst ist aus Messing, das ursprünglich verchromt war, daher fällt der Tischapparat unter die Kategorie Metalltelefone. Der Beikasten (Klingelkasten) ist aus massivem Holz gefertigt.

Die Western Electric Company war ein amerikanischer Elektrotechnik- und Fertigungsunternehmen, das als Hauptlieferant für AT & T von 1881 bis 1996 diente.


ZB Tischstation Modell 13 mit Microtelephon - Baujahr November 1916 - Umbau: Oktober 1925 - OTD Obertelegraphendirektion Schweiz - Zwietusch & Co.; Berlin

1908 wurde in Bern die erste Telefonzentrale nach dem System "Zentralbatterie" in Betrieb genommen. Durch die gemeinsame in der Zentrale untergebrachte Batterie brauchten die Telefonapparate keinen Kurbelinduktor mehr. In der Folge wurden die Apparate kleiner, zierlicher und leichter. Ab 1909 beschaffte die Telefonverwaltung das schlichte und elegante Tischmodell Zwietusch. Später wurden die Apparate in Lizenz auch von der Firma Hasler AG und der Firma Protos AG hergestellt. Bei diesem Modell wurde im Jahre 1925 eine Wählscheibe nachgerüstet, um als Selbstwählapparat (SA) zu dienen. Ungewöhnlich, die sehr gut erhaltene Vernickelung!


ZB Telephonstation "Stufenapparat" - Baujahr 1920 - ÖTAG - Österreichische Telephon Aktien Gesellschaft; Wien

ÖTAG Österreichische Telephonfabriks-AG, vormals J. Berliner; Wien: Ab 1933 übernimmt Czeija, Nissl & Co. die Firma und verwendet die Marke Berliner bis 1936


Reihenapparat-Haustelefon mit Schlagring-Wählscheibe - Deutsche Reichspost - Baujahr 1921 -

Siemens & Halske; Berlin

Die ersten Wählscheiben hatten noch ovale Fingerlöcher und einen stählernen Schlagring als Wählscheibe. Die große Wählscheibe bestimmt bei diesem Apparat die gesamte Apparateform. Wie so oft damals, dachte man statt an Ästethik, an Langlebigkeit und Stabilität. Später wurden die Wählscheiben dann kleiner und zierlicher.


Tischapparat ZB - BC100 mit Lauthörtaste - Baujahr 1923 - Telegrafverkert - Ericsson; Schweden

Standard ZB-Tischapparat aus Blech, häufiger mit später nachgerüstetem Nummernschalter als SA-Apparat BC310. Die Lauthörtaste auf der Apparateoberseite überbrückte das Mikrofon.

Der Handapparat ist nicht Original, wird aber nachgerüstet, sobald ich ein passendes Modell ausfindig gemacht habe. Das Emblem an der Gehäuse-Vorderseite wird ebenfalls noch aufgebracht.


Reihenapparat mit Wählscheibe - Deutsche Reichspost - Baujahr 1924 - Siemens & Halske; Berlin


Linienwähler ZB 24 - Reichskommissare (RK) - Deutsche Reichspost - Baujahr 1925 - 

Siemens & Halske; Berlin


Wandapparat ZB SA 19 - RTV Reichs-Telegraphen-Verwaltung - Baujahr Mai 1927 - 

Keiser & Schmidt; Berlin

Grundsätzlich entspricht diese Ausführung den Modellen ZB 07 und ZB 08. Die einzige Modernisierung bestand in der obligatorischen Ausstattung mit dem neuen Mikrotelefon (Handapparat). Allerdings wurden die Proportionen recht ungeschickt gewählt, immerhin ist der Handapparat länger als der Apparat selbst und alleine genau so schwer wie dieser.


Tischapparat HEKAPHON - Baujahr 1928 - Telephon und Telegraphenfabrik Czeija & Nissl; Wien

Schöne Tischstation mit lackiertem Metallkorpus, sowie hölzerner Bodenplatte. Hekaphon war eine Marke von Czeija & Nissl, die später bei den von der Firma hergestellten Empfangsgeräten verwendet wurde. Ursprünglich bezeichnete Hekaphon den ersten österreichischen Radiosender. Er war ein auf private Initiative entstandener und von 1923 bis 1924 erfolgreich funktionierender Versuchssender für Hörfunk.


Tischapparat mit Rückfragetasten - Baujahr 1928 - Österreichische Elektritäts AG - Ericsson; Wien - vormals Deckert & Homolka

Ericsson Austria ging aus dem Telekommunikationsunternehmen Deckert & Homolka hervor, das 1872 in Wien gegründet wurde und in Kindberg/Steiermark produzierte. Im Jahr 1908, als Deckert & Homolka eine Kooperation mit Ericsson einging, beschäftigte das Unternehmen bereits an die 1.000 Mitarbeiter. Aus dieser Kooperation ging 1911 das Unternehmen Ericsson Österreich Elektrizitäts AG hervor.


Wandapparat Sa Wdst 38a - Baujahr: März 1929 - Siemens & Halske; Berlin


Tischfernsprecher W28 - Österreichische Post - Baujahr: 1931 - Siemens-Schuckertwerke AG

Der Tischapparat W28 (Wählapparat 28) wurde etwa ab 1925 von Siemens & Halske entwickelt und ab 1928 von verschiedenen Herstellern gebaut. Der W28 ist einer der ersten modernen Tisch-Fernsprecher in kompakter Bauweise. Dieses recht kleine, quadratische Gehäuse hat aber auch Nachteile bei einer Reparatur: Die meisten Bauteile befinden sich auf engem Raum im Gehäuseunterteil (nicht wie bisher üblich auf der Bodenplatte) und sind deswegen zum Teil schwer zugänglich.


Reihenapparat SA 25 mit Beikasten - Deutsche Reichspost (DRP) - Baujahr 1934 - Mix & Genest; Berlin

Eine spezielle Art von Nebenstellenanlagen sind die so genannten Reihenapparate.

Die Schaltungstechnik einer solchen Anlage bedingt eine besondere Bauweise der Apparate, die an mehreren Tasten und Hebeln leicht zu erkennen sind. Für den Sprechverkehr zwischen den Anlagen gibt es neben der Amtsleitung, jeweils eine eigene Leitung zu jedem Apparat, was einen großen Verkabelungsaufwand zur Folge hatte.


Wandapparat WGL40 - Kupfergehäuse - Österreichische Post - Baujahr 1936 - Umbau auf GL48 im Jahre 1976 - Schrack; Wien

Die Not der Nachkriegszeit zwang die Verwaltung, ältere Apparate mit Gesellschaftseinrichtungen nach dem alten Wiener bzw. Grazer System auf die Gegebenheiten des W48 anzupassen. Das technische Innenleben des Apparates WGL40 wurden mit dem des Gesellschafts-Leitungssystem GL48 nachgerüstet. Derart modifizierte Apparate standen dann von 1953 bis zuletzt 1999 in Betrieb .


Wandapparat WGL40 - Österreichische Post - Baujahr 1936 - Umbau auf GL48 1953 - Schrack; Wien - Kapsch & Söhne; Wien


Tischapparat ZB SA 24 - Deutsche Reichspost - Baujahr: November 1938 - Wilhelm Dauernheim, Telephonbau; Berlin

Der Nachfolgeapparat des "ZB 19" war insgesamt etwas kleiner, leichter und "billiger" gebaut. Beispielsweise wurden die Materialien Aluninium und Chrom durch Zinn-Zink-Legierungen ersetzt. Statt dem Einsprachetrichter gab es eine Sprechmuschel aus Blech.

Der Apparat wurde zwar in größeren Stückzahlen produziert, aber ein Telefon war zur damaligen Zeit ein Luxusgegenstand, welchen sich nur öffentliche Einrichtungen, Geschäftsleute oder "bessere" Kreise leisten konnten.

Heute ist er noch immer ein Luxusgegenstand und begehrtes Sammlerobjekt. Gut erhaltene Exemplare sind rar, die Apparate sind meist restaurierungsbedürftig und in teilweise recht schlechtem Zustand.


Tischapparat W25 - "Kuhfuß" - Reichspost München - Baujahr: 1939 - Merk Telefonbau; München

Aufgrund seiner eigenartigen Konstruktion wird dieser Fernsprecher auch als "Kuhfuß" oder "Pferdefuß" bezeichnet. Dieses Modell wurde nur im Raum Bayern eingesetzt, nachdem er von der Deutschen Reichspost keine Zulassung erhielt. Das Besondere an diesem Fernsprecher ist seine Servicefreundlichkeit.

Durch das Lösen einer einzigen Schraube konnte der Apparat zur Reparatur zerlegt werden. Es gibt zwischen der Gehäuseklappe mit dem Nummerschalter keine Drähte zur Grundplatte. Der Nummerschalter enthält kleine Kontakte, die im zusammengebauten Zustand die vier Kupferstreifen in der Grundplatte berühren.

Nachdem es nur wenige Stückzahlen von dem edlen Fernsprecher gab, ist er heute bei Sammlern sehr begehrt und in diesem guten Erhaltungszustand kaum mehr zu finden.


Tischapparat 56A - "Kupfertelefon" - RTT_Regie van Telegraaf en Telefoon - Baujahr: 1957 -

Bell Telephone Manufacturing Co., Antwerpen - Belgien

Das Gehäuse ist aus edlen und teuren Materialien, Kupfer und Messing gefertigt, lediglich der Handapparat ist aus Bakelit. Diese aufwändige Variante des belgischen Standardapparates gehörte vermutlich zu einer Sonderserie. Der bewegliche Tragebügel diente zum besseren Transport des doch relativ schweren Telefones.


Tischapparat RS-7848 BL (Baterie Locala) - Baujahr: Dezember 1967 - Fa. Electromagnetica; Bucuresti - Rumänien

Bei diesem rumänischen Apparat ist die Bezeichnung "BL-Baterie Locala" gleichzusetzen mit der Kennung "OB-Ortsbatterie" bei Fernsprechern im deutschsprachigen Raum. Zu dieser Zeit (1967) waren in Mitteleuropa keine OB-Apparate mehr Standard.

Das Gehäuse und die Gabel sind aus Metall, der Hörer bereits aus Bakelit. Das Nummernschild (Oberseite) hat leider gefehlt, ich habe es so gut wie möglich nachkonstruiert. Ansonsten befindet sich der Apparat im Originalzustand.