Fernsprecher mit Kunststoffgehäuse


Tischapparat Fgtist 264b mit Wähltrommel - Baujahr 1955 - Siemens & Halske, Berlin

Dieses Telefon mit Trommelwähler besitzt anstatt einer Wählscheibe einen Zylinder, der um seine waagerechte Achse drehbar ist. Die Trommel hat den zehn Ziffern entsprechend zehn Vertiefungen. Man dreht damit den Zylinder nach unten, bis der Anschlag erreicht ist. Nach dem Loslassen läuft der Zylinder wieder zurück.

Da die Deutsche Bundespost den Trommelwähler nicht in ihrem Sortiment aufnahm, weil er im Alltagsgebrauch zu unpraktisch erschien, konnten Teilnehmer diese Apparate nur privat erwerben. Sie waren auch nur für Nebenstellen zugelassen.

Apparate, die in den ersten drei Jahren gebaut wurden, waren aus Bakelit. Danach stieg man auf den Kunststoff Polystyrol/Thermoplast um, da dieser maßhaltiger war und andere Farbtöne als "nur" Schwarz und Elfenbein zuließ. Nachdem das Gehäuse aber dünnwandiger ist, kommt es leichter zu Beschädigungen und es ist nicht so leicht zu reparieren wie Bakelit.


Tischapparat FeTAp 611-2 - "Graue Maus" - Baujahr 1984 - Deutsche Bundespost - Siemens AG

Fernsprechtischapparat, abgekürzt FeTAp, war die Bezeichnung der Deutschen Bundespost für Telefone in der Zeit von 1961 bis in die 1980er Jahre.

Der Fernsprechtischapparat 61 löste 1963 den Tischfernsprecher W48 ab. Der „FeTAp 61“ war völlig neu entworfen – kompakter, handlicher und leichter als der W48 aus Bakelit. Kein Bauteil stammte von früheren Apparaten, Sprech- und Hörkapsel, Nummernschalter und Gummifüße sind jedoch austauschbar mit denen der Vorgängermodelle.

Alle Gehäuseteile und der Handapparat bestanden aus hochschlagfestem, thermoplastischem ABS-Kunststoff und nicht mehr aus dem harten, aber spröden und bruchempfindlichen Bakelit wie sein Vorgänger. Die Fingerlochscheibe wurde aus transparentem Kunststoff gefertigt. Insgesamt wurde über 20 Millionen Stück produziert.

 Diese Apparate waren ein Musterbeispiel für Wiederverwertbarkeit und Reparaturfreundlichkeit. Viele Bauteile konnten ohne Werkzeug oder lediglich mit einem Schraubenzieher in kurzer Zeit ausgetauscht werden. Außerdem waren die Apparate robust wie kaum ein anderes technisches Gerät.

 

Zunächst wurde der FeTAp 61 nur in „kieselgrau“ (daher kommt der Spitzname Graue Maus) produziert. 1970 startete die Deutsche Bundespost eine Umfrage über farbige Telefone. Aus 13 unterschiedlichen Farben und Farbtönungen wurden vier Farben ausgewählt. 1972 führte man schließlich zusätzlich zu der kieselgrauen Version die Farben ockergelb, lachsrot, hellrotorange und farngrün ein. Die Farbe lachsrot wurde jedoch 1976 aufgrund geringer Nachfrage wieder ersatzlos aus dem Angebot genommen.


Tischapparat FeTAp 611-2 - Baujahr 1976 - Deutsche Fernsprecher Gesellschaft DFG, Marburg


Tischapparat FeTAp 611-2a - Baujahr 1981 - Deutsche Bundespost - Fa. Krone


Tischapparat FeTAp 611-2a - Baujahr 1978 - Deutsche Bundespost - Siemens AG


Tischapparat FeTAp 611-2 - Baujahr 1976 - Bundespost - Richard Bosse & Co; Berlin

Dieser Fernsprecher mit der seltenen Farbe "Lachsrot" war einer der Letzten, die im Jahr 1976 produziert wurden. Aufgrund geringer Nachfrage wurde die Produktion wieder eingestellt.


Cortelco ITT 2500 - Baujahr 1994 - Western Electric; USA

Eigentlich viel zu modern für meine Sammlung. Die eigenwillige Bauweise hat mich da etwas fasziniert, aber auch die Tatsache, daß die Firma Western Electric weit über 100 Jahre (1881-1996) Telefonapparate produziert hatte.

Vergleichen Sie das Candlestick Telefon von 1913, in der Kategorie Metalltelefone, ebenfalls von Western Electric gebaut.